Blogbeitrag
22.01.2025

Die klassische Stichtagsinventur ist für viele Unternehmen mit erheblichem Aufwand, hohen Kosten und oftmals störenden Betriebsunterbrechungen verbunden. Doch es gibt Alternativen: Inventurvereinfachungsverfahren, wie die permanente Inventur, Stichprobeninventur oder die vor- oder nachgelagerte Stichtagsinventur bieten effizientere und gleichzeitig zuverlässige Lösungen.

von
Florian Hoffmann

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

Bei der permanenten Inventur werden Bestandsänderungen kontinuierlich in den Systemen dokumentiert. Jeder Artikel muss zwar mindestens 1-mal pro Geschäftsjahr körperlich aufgenommen (z.B. gezählt) werden, der Zeitpunkt ist aber irrelevant und kann bei jedem Artikel unterschiedlich sein. Die Stichprobeninventur basiert auf der Aufnahme repräsentativer Teilbestände (Stichproben), die mithilfe anerkannter mathematisch-statistischer Methoden ausgewählt und auf den Gesamtbestand hochgerechnet werden, was besonders bei großen Beständen den Aufwand deutlich reduziert. Die vor- oder nachgelagerte Stichtagsinventur ermöglicht es Unternehmen, die zum Geschäftsjahresende vorgesehene Inventur auf einen Zeitpunkt innerhalb von 3 Monaten vor oder 2 Monaten nach dem Ende des Geschäftsjahres zu verlegen.

Die wichtigsten Vorteile der alternativen Ansätze für Unternehmen:

  1. Zeitersparnis und Vermeidung von Betriebsunterbrechungen
    Die permanente Inventur ermöglicht eine laufende Erfassung der Bestände, ohne den Betrieb für eine vollständige Zählung zu unterbrechen. Somit ist jederzeit ein Einblick in Bestandsveränderungen gewährt, ohne Produktionsausfälle und Verzögerungen.
     
  2. Reduzierter administrativer Aufwand
    Verfahren, wie die Stichprobeninventur, minimieren den organisatorischen und zeitlichen Aufwand einer Inventur erheblich, da eine repräsentative Stichprobe genügt, anstatt jeden einzelnen Artikel zählen zu müssen.
     
  3. Kostenersparnis
    Die kontinuierliche Bestandsführung im Zuge einer permanenten Inventur reduziert sowohl die Kosten für Personal und ggf. externe Dienstleister als auch den Lagerhaltungsaufwand während der Inventur, wodurch es zu einer Prozessoptimierung kommt. Auch durch den reduzierten Aufwand bei Einsatz der Stichprobeninventur können Kosten eingespart werden.
     
  4. Höhere Flexibilität
    Inventurvereinfachungsverfahren, wie die permanente Inventur oder die vor-/nachgelagerte Stichtagsinventur ermöglichen eine flexiblere Inventurplanung und ein besseres Reagieren auf Planungsänderungen, unabhängig von festen Terminen am Jahresende.
     
  5. Verbesserte Bestandsplanung
    Durch die kontinuierliche Erfassung von Bestandsveränderungen bei der permanenten Inventur wird eine verbesserte unterjährige Bestandsplanung und eine schnellere Reaktion auf unvorhergesehene Veränderungen ermöglicht.
     
  6. Höhere Genauigkeit
    Die Fehleranfälligkeit, die bei der klassischen Stichtagsinventur durch zahlreiche manuelle Zählungen innerhalb eines kurzen Zeitraumes erhöht ist, kann deutlich reduziert werden, wodurch die Ergebnisse präziser und verlässlicher werden.
     
  7. Optimierte Kontrolle saisonaler Bestände
    Unternehmen mit saisonalen Schwankungen profitieren von der flexiblen Aufnahme der Bestände während Hoch- und Nebensaisons und bewirken somit insgesamt eine effektivere Planung.
     

Lohnt sich ein Wechsel des Inventurverfahrens?

Die Umstellung auf ein Inventurvereinfachungsverfahren ermöglicht Unternehmen nicht nur Zeit- und Kosteneinsparungen, sondern auch eine optimierte betriebliche Planung und höhere Genauigkeit. Die Flexibilität und Effizienz dieser Ansätze fördern nahtlose Abläufe, reduzieren Fehlerquellen und bieten somit eine verlässliche Basis für fundierte Entscheidungen. Folglich profitieren Unternehmen langfristig von einer optimierten Bestandsführung und Inventurplanung.

Möchten Sie Ihre Inventurprozesse optimieren?

Wir unterstützen Sie bei der Einführung alternativer Inventurverfahren, die zu Ihrem Unternehmen passen. Kontaktieren Sie uns, um von den Vorteilen der vereinfachenden Ansätze zu profitieren. 

zurück